Examensfragen
Aus den folgenden Fragen wird
im Staatsexamen je eine Frage aus dem Themenkreis Präventivzahnmedizin und dem
Themenkreis Kariologie gezogen und dient als Einstieg in das
Prüfungsgespräch.
Viel
Erfolg
Professor Roulet & seine
Mitarbeiter
- Wie ermittelt man Risikogruppen
für Karies?
- Sie instruieren
Zahnseidegebrauch. Der Patient beklagt sich, daß die Seide immer
reißt.
Was
tun Sie?
- Ein Patient wünscht keine
AM-Füllungen, weil Hg giftig ist.
Ihr Verhalten?
Begründe.
- Die lokale Bürstenfabrik
Hyperbrush möchte in den Zahnbürstenmarkt eisnteigen. Sie werden als Berater
hinzugezogen.
Welches sind Ihre Empfehlungen?
- Welches sind die Indikationen
zur indirekten Überkappung?
- Welche Kriterien gibt es, um zu
entscheiden, ob eine Füllung ersetzt werden soll oder nicht?
- Auf welche Grundprinzipien
stützt sich die Gangrän-Therapie ab?
- Welches Abdruckmaterial
bevorzugen Sie zur Inlayherstellung.
Begründen Sie Ihre
Antwort.
- Ein Patient kommt zu Ihnen in
die Praxis und erklärt Ihnen, er habe in der Zeitung gelesen, daß Karies
heilbar ist.
Was antworten Sie?
- Ein Vertreter der Firma
Superdent AG erscheint in Ihrer Praxis und will Ihnen sein neues Amalgam
"Super-Alloy" verkaufen. Er sagt, es sei das beste Material der
Welt.
Was
fragen sie ihn?
- Ein Patient erklärt Ihnen, er
lebe gesund, da er keinen "schädlichen Zucker" esse, sondern seinen Bedarf an
Süßem ausschließlich mit viel Honig decke.
Was antworten Sie
ihm?
- Im Bitewing sehen Sie eine R-2.
Welche Überlegungen stellen Sie an, um zu entscheiden, ob in diesem Fall eine
Füllung gelegt werden sollte? Wie ändert sich die Situation, wenn Sie eine R-3
diagnostizieren?
- Welche Prinzipien liegen der
adhäsiven Restauration zugrunde?
- Warum lassen sich Komposits auf
Schmelz kleben?
- Welche Möglichkeiten der
klinischen Fluoridapplikation kennen Sie?
Wann sind welche
indiziert?
- Sie haben einen erwachsenen
Patienten mit sehr hoher Kariesaktivität.
Was tun
Sie?
- Kavitätenpräparation für
AM-Füllungen: Welche grundsätzlichen Überlegungen bestimmen die Kavitätenform
und das Vorgehen?
- Sie müssen im Stadrat von
Kariesstadt im Rahmen einer Diskussion über die Einführung der
Trinkwasserfluoridierung zum Argument eines Fluoridgegners "Fluor ist Gift"
Stellung beziehen.
Wie ist Ihre Entgegnung?
- Erzählen Sie etwas über ein
Thema Ihrer Wahl. (In dieser Sitzung besprochene Themen sind ausgeschlossen.)
[ Therapie, Kariologie, Endodontie]
- Sie führen in Kariesstadt eine
Praxis.
Als
Präsident der lokalen Zahnärztegesellschaft werden Sie zu einer Sitzung des
Stadtrates eingeladen, in der über die Einführung der Trinkwasserfluoridierung
diskutiert werden soll.
Welche Argumente bringen Sie
vor?
- Mit welchen Hilfsmitteln lassen
sich Wurzelkanäle aufbereiten?
- Warum kann man aus Gold einen
individuellen Präzisionsguß herstellen, oder anders gefragt, warum paßt ein
Inlay überhaupt?
- Ein Arztkollege fragt Sie, was
Plaque ist.
Was antworten Sie?
- Was antworten Sie Ihren
Patienten auf deren Frage, welche Zahnpaste die beste sei?
- Warum ist trotz der
Unmöglichkeit der Wurzelkanalsterilisation die Gangräntherapie bei korrekter
Methodik zumeist erfolgreich?
- Sekundärkaries - Kariesrezidiv:
Entstehung und Verhütung
- Sie richten Ihre Praxis ein und
müssen festlegen, welches Komposit-System Sie verwenden wollen. Ihr
Entscheid?
Begründe die Antwort.
- Sie werden von der Firma
Wonderbrush Inc. gebeten, eine klinische Studie über die neue Zahnbürste der
Firma durchzuführen.
Wie gehen Sie vor?
- Erklären Sie das Vorgehen bei
der Kavitätenpräparation für eine Amalgamfüllung, z.B. MOD.
- Berichten Sie über ein
Prophylaxethema Ihrer Wahl. (Schon besprochene Themen dieser Sitzung sind
ausgeschlossen.)
- Welche Präparationsform
bevorzugen Sie zur Onlay-/Inlayherstellung. Begründen Sie die
Antwort.
- Erläutern Sie die klinische
Bedeutung des Kariesinitials.
- Welche
differentialdiagnostischen Überlegungen müssen Sie bei nicht lokalisierbaren
Schmerzen im Oberkieferbereich anstellen?
- Erklären Sie den Unterschied
Hybrid-Komposit - mikrogefülltes Komposit.
- Welche Rolle spielt ein
Recallsystem in der Zahnmedizin?
- Kariesdiagnostik: Welche
Hilfsmittel kenn Sie?
Wie gehen Sie vor?
- Ein Patient meldet sich
notfallmäßig mit starken Schmerzen im Unterkiefer rechts.
Wie kommen Sie zu einer
Diagnose?
- Sie stellen bei einem
erwachsenen Patienten (ca. 40 Jahre alt), den sie im langjährigen Recall
haben, plötzlich eine deutliche Zunahme der Kariesinzidenz fest. Was tun
Sie?
Begründen Sie Ihre Antwort.
- Was verstehen Sie unter
Non-Gamma-2-Amalgam?
- Diskutieren Sie das Für und
Wider der Tablettenfluoridierung.
- Wovon hängt Ihr Entscheid zur
Therapie / Nichttherapie einer Hypoplasie ab?
- Warum kann durch die
Füllungstherapie das Problem der kariesbedingten Zahnhartsubstanzzerstörung
nicht gelöst werden?
- Was ist eine Pulpitis und ist
diese Erkrankung heilbar?
- Ein Patient erklärt Ihnen, er
habe in der Zeitung gelesen, Karies würde durch Säuren entstehen und deshalb
dürfe man nichts Süßes essen. Er gibt zu bedenken, daß süß und sauer
grundverschiedene Geschmacksqualitäten sind.
- Was antworten
Sie?
- Erklären Sie das Vorgehen bei
der Herstellung einer Goldgußfüllung.
- Warum ist die
Kofferdamapplikation bei einer Wurzelkanalbehandlung eine conditio sine qua
non für den Therapieerfolg?
- Warum kann durch den Einsatz
aller (auch nur theoretischer) kariespräventiver Maßnahmen die Karies nicht
vollständig beseitigt werden?
- Erläutern Sie das Für und Wider
der Trinkwasserfluoridierung.
- Erläutern Sie mögliche,
diskutierte Ursachen keilförmiger Defekte sowie Indikation und Methodik der
Versorgung.
- Sie hängen die Zahnheilkunde an
den Nagel und beschließen, Komposithersteller zu werden. Wie müßte Ihr
Komposit aussehen, um besser zu sein als die heutigen
Materialien?
- Ein Patient fragt, ob er sich
mit Karies angesteckt habe.
Was antworten Sie
ihm?
- Welche kariesdiagnostischen
Methoden kennen Sie und wie beurteilen Sie deren
Zuverlässigkeit?
- Wovon hängt der Erfolg einer
direkten Überkappung ab?
- Warum ist der Verbund von
Komposit mit Dentin, im Vergleich zu Schmelz, erschwert?
- Welche Präventionsmaßnahmen
lassen sich aus der Ätiologie und Pathogenese der Karies
ableiten?
- Was haben Primär- und
Sekundärkaries gemeinsam und worin unterscheiden sich beide
Phänomene?
- Welche Möglichkeiten der
Zahnbildungsstörungen kennen Sie und wann und wie würden Sie diese
behandeln?
- Definieren Sie den Begriff "
Zahnkaries".
- Diskutieren Sie Vor- und
Nachteile der Defektversorgung mittels gegossener resp. starrer
Restaurationen.
- Ein Wurzelkanal wird nie
trocken und Sie sehen im Röntgenbild eine periapikale Aufhellung.
Verdachtsdiagnose? Welches Vorgehen sehen Sie vor?
- Sie sind Berater der Firma
Saubermann. Die Firmenleitung beschließt, eine neue Zahnpasta zu entwickeln
und auf den Markt zu werfen.
Welche Ratschläge geben Sie in bezug auf die
Zusammensetzung?
- Welche Empfehlungen geben Sie
einem erwachsenen Patienten hinsichtlich seiner Mundhygiene?
- Was ist das generelle Ziel
jeder Wurzelkanalbehandlung und mit welchen Methoden versuchen Sie es zu
erreichen?
- Welche therapeutischen
Maßnahmen bestimmen den Erfolg jeder Wurzelkanalbehandlung und wie ist deren
Wertigkeit zu beurteilen?
- Erläutern Sie die
unterschiedliche kariesätiologische Bedeutung differenter weicher
Zahnbeläge.
- Warum ist für die
Wurzelkanalbehandlung eine Längenmessung unerläßlich?
- Sie werden von der Zeitschrift
"Ernährung" gebeten, einen Artikel zum Thema "Gesunde Ernährung" aus der Sicht
des Zahnarztes zu schreiben.
Was bringen Sie
vor?
- Ein körperlich behinderter
Patient äußert den Wunsch, alle seine Zähne zu behalten.
Welches Konzept bieten Sie ihm
in Ihrer Praxis an?
- Welche Faktoren beeinflussen
die Qualität der Amalgamfüllung?
- Erläutern Sie die klinische
Bedeutung der Bestandteile des Mundhöhlenmilieus.
- Begründen Sie Notwendigkeit und
Ausmaß der Anschrägung des kavitätenbegrenzenden Schmelzes bei geplanter
Komposit-Füllungstherapie.
- Worin unterscheidet sich
methodisch die Vitalexstirpation von der Gangränbehandlung?
- Wie sollte eine zahnärztlichen
Anforderungen entsprechende Zahnbürste gestaltet sein?
- Sie wollen Ihren Patienten
zeigen, daß sie Plaque haben.
Welche Methoden kennen
Sie?
- Welche Maßnahmen treffen Sie
bei der Einrichtung Ihrer Praxis, um das Quecksilber-Intoxikations-Risiko auf
ein Minimum zu reduzieren?
- Ein 42-jähriger Mann kommt in
Ihre Praxis und erklärt, er habe jetzt eingesehen, daß man für die Erhaltung
seiner Zähne etwas tun muß.
Wie gehen Sie
vor?
- Unterfüllung - Was ist das?
Warum braucht man sie und welche Materialien werden dazu
verwendet?
- Sie frakturieren ein
Wurzelkanalinstrument im Kanal.
Beurteilung der Situation und weiteres
Vorgehen?
- Ihr Patient hat ausgeprägte
keilförmige Defekte.
Was unternehmen Sie?
- Ein Patient fragt Sie: "Wie
soll ich meine Zähne putzen?"
Welche Empfehlung geben
Sie?
- Gibt es eine
"Wunderwurzelfüllmasse"?
- Erläutern Sie die klinische
Bedeutung des Kariesinitials.
- Welche Zwischenfälle können bei
einer Wurzelkanalbehandlung auftreten?
- Warum ist der DMF-Index nur
bedingt zur Einschätzung der Kariesempfänglichkeit / Zahngesundheit des
Patienten geeignet?
- Welche Erkenntnisse zur
Kariesätiologie sind seit der Formulierung der Millerschen Kariestheorie neu
hinzugekommen?
- Welche
differentialdiagnostischen Überlegungen müssen bei nicht lokalisierbaren
Schmerzen im Unterkieferbereich angestellt werden?
- Welche Zwischenfälle können bei
einer Wurzelkanalbehandlung auftreten?
- Sie werden von einem Patienten
provokativ gefragt, wie das giftige Gas Fluor gesund für die Zähne der Kinder
sein könne.
Was geben Sie zur Antwort?
- Sie erhalten eine Anfrage, an
einem Buch über gesunde Ernährung als zahnärztlicher Experte mitzuwirken.
Welche Konzepte und Inhalte müßten in Ihr Kapitel
einfließen?
- Welche Alternativen gibt es zu
zuckerhaltigen Süßigkeiten als Zwischenmahlzeit?
- Sie wohnen in einer Gegend, wo
es kein fluoridiertes Trinkwasser gibt.
Welche Möglichkeiten für eine optimale
kariespräventive Fluoridierung hat der
Patient?
- Welchen Einfluß hat die
Salzfluoridierung auf die Gesundheit der Bevölkerung und wie ist deren
Wirksamkeit einzuschätzen im Vergleich mit anderen
Fluoridierungsmaßnahmen?
Prof. Dr. Jean Francois
Roulet
Universitätsklinikum Charité
Medizinische Fakultät der Humbodt-Universität zu Berlin
Zentrum für Zahnmedizin
Abteilung für Zahnerhaltung und
Präventivzahnmedizin
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin
Tel.
+49 (0)30 450 62672
Fax +49
(0)30 450 62661
URL:
http://www.charite.de/praevmed/student/ex_frag.html
aktualisiert am: 14.07.1999
zurück